Automatisch erstellte Publikationen

Bei digitalisierten Compliance Prozessen spielen automatisch erstellte Dokumente eine wichtige Rolle. Auch ausserhalb von Compliance werden Publikationen algorithmisch erstellt. Bekannt sind die Fake Beiträge vom MIT, welche eingereicht und überraschend angenommen wurden [1]. Am 8. Oktober 2019 hatte ein Mitarbeiter des Springer Verlags das erste von einem Computer geschriebenen Chemiebuch an einer Tagung in Osnabrück vorgestellt. Das Buch ist nicht Fake, es ist als ernsthafte Publikation gedacht. Es kostete bei Amazon an diesem Tag 100.99 Euro, kann aber von der Springer Website gratis als PDF heruntergeladen werden. Einer der Zuhörer hat genau das gemacht und geprüft, ob die während des Vortrages just neu ernannten Nobelpreisträger in Chemie im Springer-Buch vorkommen.

Man kann es erahnen. Von den drei Laureaten John Goodenough, Stanley Whittingham und Akira Yoshino kommen nicht alle im Springer-Buch vor. Akira Yoshino fehlt, weshalb ist nicht offensichtlich. Was kann man daraus lernen? Automatisch erstelle Publikationen und Reports sind nichts anderes als schön dargestellte Suchresultate. Da Suchresultate nie perfekt sind, können automatisch erstellte Publikationen auch nicht perfekt sein. Auch kann man kaum Neues und Kreatives in solchen Publikationen erwarten. Sind sie deshalb nutzlos? Für die Sichtung grosser Textkollektionen sind sie hilfreich. Heikel wird es erst, wenn mangels Medienkompetenz den Resultaten eine nicht gerechtfertigte Bedeutung zugemessen wird. Ein kreativer Mensch kann aber in den automatisch zusammengestellten Daten sehr wohl etwas Neues entdecken.

 

Auch im Journalismus werden Roboter eingesetzt. Der Keystone-SDA-Textroboter Lena beschreibt, wie die einzelnen Gemeinden der Schweiz am 25. November 2018 abgestimmt haben [3,4]. Es fällt auf, dass die ersten sechs Beschreibungen alle enden mit „Die Gemeinde XY hat somit abgestimmt wie die Schweiz - und wie der Kanton Aargau.". Auch bei der Mediengruppe Tamedia kommt ein Textrobotor zum Einsatz, er heisst Tobi [5]

 

Links:

[1]http://news.mit.edu/2015/how-three-mit-students-fooled-scientific-journals-0414

[2] https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-16800-1#about

[3] https://www.keystone-sda.ch/lena

[4] https://www.keystone-sda.ch/mitteilungen/-/asset_publisher/4vbWh5AEPv2i/content/textroboter-lena-kommt-am-kommenden-abstimmungssonntag-erstmals-zum-einsatz/maximized

[5] https://www.tamedia.ch/de/gruppe/newsroom/medienmitteilungen/textroboter-tobi-vertieft-die-berichterstattung-ueber-die-abstimmungen-vom-25-november-auf-gemeindeebene

Totalrevision Datenschutzgesetz

Seit dem 15. September 2017 liegen Botschaft und Entwurf des Bundes­rates für ein revidiertes Daten­schutz­gesetz auf dem Tisch. In einer ersten Etappe nahm das Parlament wichtige An­passungen ans EU-Recht vor (Weiter­entwicklung des Schengen-Besitz­standes). Die zweite, um­strittenere Etappe befindet sich seit September 2019 in den parlamentarischen Beratungen. Mit der Vorlage soll der Datenschutz durch erhöhte Transparenz bei der Datenbearbeitung und mehr Kontrollmöglichkeiten der betroffenen Personen gestärkt werden. Griffige Sank­tionen und Handlungs­pflichten der ver­ant­wortl­ichen Personen sollen die korrekte Um­setzung gewähr­leisten.

Links: datenrecht.ch

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