Wohlformulierte Probleme
Jacques Hadamard (1865-1963) war eine dominierende Persönlichkeit in der französischen Mathematik. Von ihm stammt die Definition eines sogenannten wohlformulierten Problems (well-posed problem). Das sind Probleme, die nur eine einzige Lösung besitzen, welche sich stetig (ohne Sprünge) ändernden Voraussetzungen anpasst. Die typischen Compliance Probleme (Name Matching, Transaktionsüberwachung, Wallet Screening) erfüllen diese Voraussetzungen nicht. Diese nichtwohlformulierten Probleme werden im Englischen "ill-posed problems" genannt.
Maschinelles Lernen und KI
Die nichtwohlformulierten Probleme sind typischerweise Gegenstand von Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz. Dazu gehört auch statistisches Lernen. All diese Methoden zielen nicht darauf ab, die perfekte Lösung zu finden, sondern eine möglichst gute bzw. eine Lösung, die mit möglichst wenigen Fehlern behaftet ist. Eine treffende Formulierung stammt von John W. Tukey (1962): „Far better an approximate answer to the right question, which is often vague, than an exact answer to the wrong question, which can always be made precise."